Rentnerin arbeitet im Geschäft mit einem Tablet

Rentner arbeiten immer häufiger: Was sagen die Zahlen – und was erwartet uns ab 2026?

In den letzten Jahren ist die Zahl der Rentner, die (wieder) in das Berufsleben einsteigen oder weiterhin arbeiten, deutlich gestiegen. Laut Daten von Eurostat und nationalen Institutionen liegt Kroatien in diesem EU-weiten Trend sogar über dem Durchschnitt.

Doch was steckt dahinter? Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es für die Arbeit im Ruhestand? Und wie fügt sich das in das Gesamtbild der kroatischen Erwerbsbiografie und des Arbeitsmarkts ein?

Kroatien führt die EU bei Teilzeit arbeitenden Rentnern an

Laut Eurostat arbeiteten im Jahr 2023 89,4 % der erwerbstätigen Rentner in Kroatien in Teilzeit – das ist der höchste Anteil in der gesamten EU. Zum Vergleich: Bei den übrigen Arbeitnehmern liegt der Teilzeitanteil bei lediglich 3,4 %.

Das ist kein Zufall: Rentner, die ihre Altersrente nach dem kroatischen Rentenversicherungsgesetz (ZOMO) beziehen, dürfen bis zur Hälfte der regulären Arbeitszeit arbeiten, ohne den Anspruch auf ihre Rente zu verlieren. Ausnahmen gelten u. a. für Bezieher von Invalidenrenten aufgrund teilweiser Erwerbsunfähigkeit oder für Personen, die bestimmte Tätigkeiten wie Landwirtschaft, Beratung oder Werkverträge ausüben – diese dürfen auch darüber hinaus arbeiten, ohne dass die Rente ausgesetzt wird.

Änderungen ab dem 1. Januar 2026

Ab dem 1. Januar 2026 treten wichtige gesetzliche Neuerungen für arbeitende Rentner in Kraft:

  • Bezieher von Alters-, Vorruhestands- oder Hinterbliebenenrenten (ab 65 Jahren) dürfen künftig mehr als halbtags arbeiten oder eine selbstständige Tätigkeit ausüben und gleichzeitig 50 % ihrer Rente weiter beziehen.
  • Für Bezieher von Invalidenrenten aufgrund vollständiger Erwerbsunfähigkeit gilt: Wenn sie mehr als 3,5 Stunden täglich arbeiten oder eine versicherungspflichtige Tätigkeit aufnehmen, wird die Rentenzahlung eingestellt.

Diese Änderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Planung von Rentnern haben, die aktiv bleiben und ihre Einkünfte aufbessern möchten.

Warum entscheiden sich Rentner fürs Weiterarbeiten?

Laut Eurostat arbeiten 28,6 % der Rentner aus finanziellen Gründen weiter, während 36,3 % angeben, dass sie ihre Tätigkeit schlichtweg gern ausüben.

In Kroatien liegt die durchschnittliche Altersrente nach über 40 Beitragsjahren bei 801,02 EUR, während das Durchschnittsgehalt 1.451 EUR beträgt. Obwohl das Verhältnis Rente/Gehalt mit 55,2 % vergleichsweise hoch ist, reicht es vielen nicht aus, um steigende Lebenshaltungskosten zu decken.

Im Februar 2025 waren 36.483 Personen über 65 Jahre erwerbstätig – doppelt so viele wie vor fünf Jahren. Insgesamt waren 147.000 Personen über 60 Jahren beschäftigt, Tendenz steigend.

Kroatien gehört zu den Ländern mit der kürzesten Erwerbsdauer

Trotz der Zunahme älterer Arbeitnehmer gehört Kroatien laut Eurostat mit 34,8 Erwerbsjahren noch immer zu den EU-Ländern mit der kürzesten erwarteten Erwerbsdauer – deutlich weniger als in den Niederlanden (43,8 Jahre), Schweden (43) oder Deutschland (40).

Gleichzeitig steigt die Zahl der Versicherten kontinuierlich: 1.783.516 Personen waren im Juni 2025 versichert – ein Anstieg von 2,55 % gegenüber dem Vorjahr. Dennoch stellt die Kombination aus kurzer Erwerbsdauer und einer alternden Bevölkerung eine Herausforderung für die Nachhaltigkeit des Rentensystems dar.

Was sollten Unternehmer, Berater und Bürger wissen?

Für Rentner, die eine Rückkehr ins Berufsleben erwägen – ob als Angestellte, Selbstständige oder über Werkverträge – ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen und steuerlichen Auswirkungen zu kennen. Unternehmen wiederum sollten sich über die Möglichkeiten zur Einbindung erfahrener Fachkräfte aus dem Kreis der Rentner informieren – ohne unnötige bürokratische Hürden.

Wie kann CONEO Kroatien helfen?

Auch wenn die Erwerbsdauer in Kroatien vergleichsweise kurz ist, entscheiden sich immer mehr Rentner für eine berufliche Tätigkeit – aus finanziellen Gründen, aber auch zur sozialen Teilhabe und persönlichen Erfüllung.

Mit den bevorstehenden gesetzlichen Änderungen ab 2026 ist eine vorausschauende Planung unerlässlich – sei es für Rentner, Arbeitgeber oder Berater.

CONEO Kroatien empfiehlt: Informieren Sie sich frühzeitig über die steuerliche Behandlung von Einkommen neben der Rente, Wählen Sie die optimale Form der Beschäftigung, insbesondere bei selbstständiger Tätigkeit, Berücksichtigen Sie die Auswirkungen der gesetzlichen Änderungen auf Ihre zukünftigen Einkünfte.

CONEO Kroatien unterstützt Sie dabei, gesetzliche Änderungen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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